SDW-Pflanzaktion an der Diepentalsperre
Der Wettergott meinte es gut mit den freiwilligen Helfern. Pünktlich zum Start der Pflanzaktion in Leverkusen-Pattscheid stoppte der Regen. Und da es bis zum Abschluss am frühen Nachmittag trocken blieb, hatten am Ende 2.000 neue Bäume ihren Platz an einem steilen Hang im Murbachtal gefunden. Die neuen Bäume werden dazu beitragen, dass in Leverkusen ein Dauermischwald entsteht.
Ermöglicht wurde die heutige Pflanzung durch eine Spende der Energieversorgung Leverkusen (EVL) sowie durch den freiwilligen Einsatz von 25 Leverkusenerinnen und Leverkusenern, Mitgliedern der Forstbetriebsgemeinschaft Leichlingen/Leverkusen sowie von Ehrenamtlichen der SDW. Unter der fachlichen Anleitung von Forstwirt Nels Halbach und dem Förster im Ruhestand Karl Zimmermann lernten die Freiwilligen, wie man die ca. 50 cm großen Setzlinge in den Boden pflanzt, ohne dass die Wurzeln geknickt werden und wie anschließend der Schutz vor Wildverbissschäden angebracht wird. Denn das Ziel ist, dass möglichst alle Bäume anwachsen und sie auf jeden Fall kürzere und mittlere Trockenphasen überstehen.
Den Pflanzplan entworfen hatte Förster Mathias Rümping. Dabei kamen auf den Standort abgestimmt 1.100 Traubeneichen, 400 Weißtannen, 300 Vogelkirschen und 200 Hainbuchen zum Einsatz. Sie ergänzen den bereits vorhandenen Rotbuchenwald. Durch Naturverjüngung aus dem im Boden natürlich vorhandenen Samenvorrat werden auf der Parzelle Bergahorn, Birken, Fichten und Ilex erwartet. So wird ein Mischwald von mindestens 8 – 10 Baumarten entstehen. Bei allen Projekten der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ist das Ziel, mit der Wiederbewaldung einen stabilen Mischwald aus mehreren Baumarten entstehen zu lassen. Damit verbunden ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die Erwartung, dass Dauermischwälder mit den Klimaveränderungen besser zurecht kommen werden
Die Teilflächen sollen langfristig als Waldentwicklungstyp Traubeneiche / Hainbuche geführt werden. Der Waldabschnitt südlich der Diepentalsperre, in der sich die Teilflächen befinden, weist aktuell eine dem Altersklassenwald entsprechende Struktur von kalamitätsbedingten Kahlflächen und ein- bzw. zweischichtigen Rotbuchenwäldern mit mittlerem bis starkem Baumholz aus. Die zweite Schicht, wenn vorhanden, wird durch Bergahorn und Rotbuchen Naturverjüngung gebildet.
Mit der geplanten Pflanzung sollen die aktuell besseren Lichtbedingungen der Freiflächen genutzt werden, um den Traubeneichenanteil des Waldstückes langfristig zu erhöhen. Zukünftig könnte das gesamte Waldstück als Waldentwicklungstyp Rotbuche / Eiche geführt werden. Als ergänzende Schattbaumarten werden die Hainbuche und Weißtanne eingeführt. Besonders in der Weißtanne liegt die Hoffnung, dass diese als absolute Schattbaumart die Rotbuchenbestände in der Naturverjüngung ergänzen kann. Die Hainbuche soll als dienende Baumart der Traubeneiche fungieren. Aufgrund der vorherrschenden Waldrand- bzw. Innenwaldrandsituation soll die Vogelkirsche als von Insekten bestäubte Art die Biodiversität in diesen Bereichen erhöhen.