Sa. 19.08.2023 14:30 Bergisch Gladbach

Geführte Waldwanderung

Treffpunkt: Bergisch Gladbach, Haus Hardt, Naturfreundehaus Hardt

Leitung: Manfred Reul und Karl Zimmermann.

Beide sind Vorstandsmitglieder der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Rhein-Berg / Leverkusen

Die Zusammensetzung der Waldgesellschaften ist in erster Linie von den klimatischen Verhältnissen abhängig. Langlebige Ökosysteme wie unsere Wälder benötigen zur Anpassung mehr Zeit als die kräftigen Klimaveränderungen ihnen Zeit lassen. Der Totalausfall der Fichten, über Jahrzehnte im regenreichen Bergischen Land der Brotbaum der hiesigen Forstwirtschaft, nach wenigen Jahren extremer Trockenheit ist ein unübersehbarer Beleg der Auswirkungen des Klimawandels bei uns zu Hause. Bei genauem Hinsehen erkennen wir zunehmende Schäden auch bei den ursprünglich hier heimischen Buchen. Stress, dem die Bäume in den Vorjahren ausgesetzt waren, zeigt sich häufig erst in den Folgejahren.

Das aus Sicht des Waldes erfreulich niederschlagsreiche Frühjahr 2023 hat die Hoffnung genährt, die geschädigten Bäume könnten sich in dieser Vegetationsperiode erholen. Die extrem trockenen Monate Mai und Juni haben die Sorgen allerdings wieder ansteigen lassen. Die Regenfälle in der zweiten Julihälfte geben wieder Anlass zu Hoffnung.

Dass wir im Moment so sehr auf kurzfristige Wetterverhältnisse achten, liegt vor allem an den nach wie vor viel zu geringen Wasservorräten im Boden in Folge der extremen Trockenjahre seit 2018. Je weniger das Wasserdefizit ausgeglichen ist, desto größer ist der Einfluss des kurzfristigen Wetters. Das Ökosystem Wald braucht mehr Elastizität, um Veränderungen puffern zu können. Keine Frage – unsere Wälder stehen unter Stress.

Bei einem geführten Waldspaziergang wird Karl Zimmermann, Förster im Ruhestand, die Reaktionen der Bäume und des Waldes aufzeigen und an Beispielen erklären, wie wir durch eine intelligente Beförsterung einen Wald der Vielfalt und Anpassungsfähigkeit entwickeln können. Unser Antrieb ist: wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass auch in 150 Jahren vitale Wälder unsere Bergische Landschaft prägen.