Bestand der Feldhasen in NRW verbessert

Foto: Grell/DJV

Auch wenn Hasen Tiere der freien Feldflur sind (und die SDW sich insbesondere um Themen des Waldes kümmert), freuen wir als anerkannter Naturschutzverband uns sehr über die Erholung des Feldhasenbestandes in unserem Bundesland. Nach dem massiven Rückgang in den Jahren 2010 bis 2018 zeigt sich in den 2020er Jahren wieder eine leichte Erholung. 2020 wurden noch ca. 16 Hasen je km2 gezählt. Im Frühjahr sind es nun ca. 29 Hasen je km2. Dies sind immerhin 10 Hasen mehr als im Bundesdurchschnitt.

Diese erfreuliche Meldung schaffte es sogar bis in die Tageschau. Wie meist in der Natur ist auch diese positive Entwicklung nicht auf einen sondern auf mehrere Faktoren zurückzuführen.

Da sind zum Einen die verstärkten Schutzmaßnahmen und die Förderung von Lebensräumen für Feldhasen zu nennen. Dazu gehören beispielsweise die Anlage und Pflege von Feldrainen, Hecken und Wiesen, die den Hasen Rückzugs- und Nahrungsräume bieten.

Auch die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft trägt dazu bei, die Lebensbedingungen der Hasen zu verbessern. Zudem hat die Bewusstseinsbildung bei Landwirten und der Bevölkerung dazu geführt, dass mehr auf den Schutz der Tierarten geachtet wird.

Nicht zu unterschätzen ist auch das Wetter. Es war dieses und letztes Frühjahr sehr gut: trocken und warm in den ersten Lebenswochen ist perfekt für den Hasennachwuchs.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Veränderung im Einfluss der Prädatoren, also der natürlichen Feinde der Hasen. Die Zahl der Prädatoren wie Füchse, Waschbären oder Marder hat erhebliche Auswirkungen auf den Hasenbestand. Dass in einigen Regionen Maßnahmen ergriffen wurden, die Prädatorenpopulationen zu kontrollieren, kommt sichtbar den Hasen zugute. Allerdings ist die Beziehung zwischen Prädatoren und Hasen komplex: Ein ausgewogenes Verhältnis ist wichtig, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten.

Insgesamt zeigt die positive Entwicklung der Hasenbestände in NRW, dass gezielte Schutzmaßnahmen, nachhaltige Landwirtschaft und ein ausgewogenes Ökosystem dazu beitragen können, bedrohte Tierarten zu erhalten und ihre Populationen wieder zu stärken. Es bleibt wichtig, diese Bemühungen fortzusetzen und die Lebensräume der Feldhasen weiterhin zu schützen, um auch in Zukunft eine stabile Population zu gewährleisten. Denn die Entwicklung bleibt fragil und ist stark von Lebensraumqualität und weiteren Schutzmaßnahmen abhängig

Diese positiven Entwicklungen basieren auf verschiedenen Faktoren und Beobachtungen, die vom Landesjagdverband, Naturschutzorganisationen, Wissenschaftlern und Landwirten gesammelt wurden. Die Jäger zählen alljährlich im Frühjahr und im Herbst die Feldhasen durch sogenannte Scheinwerfertaxationen. Im Scheinwerferlicht kann man Hasen durch die Lichtreflexion der Augen sicher von anderen Wildarten unterscheiden. Nach streng festgelegten wissenschaftlichen Standards werden die Ausgangsdaten in Referenzrevieren erhoben und anschließend von unabhängigen Wildbiologen ausgewertet. So entsteht ein einzigartiger bundesweiter Datenbestand, mit dem Veränderungen im Hasenbestand genau verfolgt und bewertet werden.

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