„Heute die Verantwortung für den Wald in 100 Jahren wahrnehmen.“
Anfang März herrschte Hochbetrieb im Wald entlang des Witzheldener Altenbachtals. 30 ehrenamtliche Baumpflanzer waren gekommen, um eine kahle Waldparzelle wieder aufzuforsten. Waldeigentümer, Jäger sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Autohauses Weigler mit ihren Familienangehörigen hatten einen ganzen Samstag eingesetzt, um 500 Baumsetzlinge zu pflanzen und mit Schutzhüllen gegen Wildverbiss zu schützen.
Jetzt, nach mehr als einem halben Jahr, konnten sich die Initiatoren des Pflanzprojektes davon überzeugen, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Claudia und Oliver Scholzen, die Waldeigentümer, genauso wie Kim und Janine Weigler. Sie hatten Betriebs- und Familienangehörige motiviert und die Aktion finanziell möglich gemacht. Dank des regenreichen Sommers sind Bäume sind die 50 cm hohen Setzlinge gut angewachsen.
Auch Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes hatte den Rathausschreibtisch eigens verlassen, nicht nur um das Ergebnis der Pflanzung in Augenschein zu nehmen, sondern vor allem, um sich bei den Beteiligten für das ehrenamtliche Engagement zu bedanken. „Dieser vorbildliche Einsatz macht Mut und ist zugleich Vorbild für den Erhalt der Natur in unserer Blütenstadt Leichlingen.“
„Kreativ etwas für den heimischen Wald unternehmen“ – das war die Ausgangsidee von Kim Weigler, Mitglied der Geschäftsführung des gleichnamigen Autohauses in Leverkusen. Für jedes verkaufte Auto soll ein Baum gepflanzt werden. Und zwar (fast) vor der Haustür und ehrenamtlich. Und jetzt wachsen in Witzhelden 500 Bäume für den Wald der Zukunft.
Koordiniert wurde die Aufforstungsaktion von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die Eigentümer, Förster, ehrenamtliche Helfer und Sponsoren erfolgreich zusammengebracht hatte. Silvia Pallenberg und Karl Zimmermann – beide sind stellv. Vorsitzende der SDW – waren vor Ort engagiert. Ein Hinweisschild am viel begangenen Wanderweg nennt nicht nur die wichtigsten Schritte für die Wiederwaldung – Vorbereitung der Fläche, Pflanzen der Setzlinge, Schutz der Pflanzen und die regelmäßige Pflege der Natur – und die Beteiligten, sondern auch die aktiv gepflanzten Baumarten. Hier sind – angepasst an den Standort – Schwarznuss, Hainbuche, Wildkirsche und Riesenmammutbäume aktiv gepflanzt geworden. Gemeinsam mit Fichten, Rotbuchen und Roterlen, die aus dem natürlichen Samenvorrat im Boden wachsen, wird auf diese Weise ein vielfältiger Mischwald entstehen.
„Unter den Bedingungen des Klimawandels wollen wir unsere Wälder in Mischwälder umgestalten. Denn die Vielfalt aus verschiedenen Laub- und Nadelholzarten ist bei Veränderungen widerstandsfähiger,“ erläutert SDW-Vorsitzender Rainer Deppe. So entsteht hier in Witzhelden wieder eine weiteres Stückchen eines zukunftsträchtigen Mischwaldes. „Schließlich haben wir heute die Verantwortung dafür, dass auch in 100 und 150 Jahren in Leichlingen grüne, vitale Wälder unsere Landschaft prägen.“