
Foto: SDW (v.l.n.r. Rainer Deppe, Jürgen Hemmerich, Georg Windmeier, Robert Schmitz)
2.500 neue Bäume in Dabringhausen und Dhünn
2.500 Bäume haben Förster und Waldarbeiter in den letzten Tagen auf verschiedenen Waldparzellen in Dabringhausen und Dhünn auf Initiative der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Rhein-Berg / Leverkusen (SDW) neu gepflanzt. Nach dem großen Fichtensterben in Folge mehrerer Dürrejahre (2018 – 2021) und dem starken Borkenkäferbefall geht es jetzt darum, die kahlen Waldflächen möglichst zügig wieder aufzuforsten und vor allem darum, einen vielfältigen Wald zu begründen. Mit verschiedenen Baumarten soll er mit den häufiger auftretenden Wetterextremen besser zurecht kommen und für einen stabilen und gesunden Wald sorgen. Deshalb wurden je nach Standort gezielt Baumarten ausgewählt, von die nach heutigem Wissensstand widerstandsfähiger gegenüber den zu erwartenden Klimaveränderungen sind. Insgesamt 11 verschiedene Baumarten kamen auf den 4 ausgewählten Waldparzellen von 4 unterschiedlichen Waldeigentümern zum Einsatz:
Rotbuche | 825 | Douglasie | 200 |
Stieleiche | 275 | Lärche | 100 |
Winterlinde | 275 | Bergahorn | 75 |
Edelkastanie | 250 | Roteiche | 75 |
Bergulme | 200 | Weißtanne | 75 |
Elsbeere | 200 |
Dazu kommt aus der Naturverjüngung ohne Zutun des Menschen das, was an Samenvorrat im Boden vorhanden ist. Dies sind bei uns in der Regel Fichte, Birke, Buche und Ilex.
Auf jeder Fläche wurden 4 verschiedene, angepasst an den Standort ausgewählt. Die unterschiedlichen Bedingungen haben dazu geführt, dass insgesamt 11 verschiedene Baumarten gepflanzt wurden. Die Pflanzung ergänzt den bereits vorhandenen Baumbestand auf der jeweiligen Fläche oder auf benachbarten Parzellen. Damit erfüllen alle Teilnehmer einen höheren Standard, als er gesetzlich vorgeschrieben ist.
Durch diese Maßnahmen erreichen wir, dass zukünftig auf diesen Flächen ein Wald der Vielfalt entsteht. Mischwälder aus verschiedenen Laub- und Nadelbaumarten sind nach allem, was wir heute wissen, stabiler als Wälder, die nur aus einer oder wenigen Baumarten bestehen. Jede Baumart hat unterschiedliche Ansprüche an Temperaturen und Wasserversorgung. Angesichts der Zunahme von Extremen – längere Trockenphasen, vermehrte Starkregenereignisse, früherer Vegetationsbeginn bei gleichzeitiger Zunahme von Spätfrösten – die im Rahmen von Klimaveränderungen auftreten und für die nächsten Jahrzehnte zu erwarten sind, sind wir auf der Suche nach Wäldern, die diese Extreme verkraften können, ohne dass zu großflächigen Totalausfällen, wie zuletzt bei der Fichte, kommt.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hatte die Projekte in Dabringhausen vermittelt. Mit Mitteln eines Sponsors konnten die Bäume beschafft werden. Darüber hinaus haben die Eigentümer erheblichen eigenen Aufwand betrieben, um die Waldflächen zur Pflanzung herzurichten. Zudem sorgen sie in den nächsten Jahren für die notwendige Pflege, damit die Bäume nicht durch Brombeeren oder Farn unterdrückt werden. Nicht selten führt dies zum Absterben der frisch gepflanzten Setzlinge. Beim Wild besonders begehrte Bäumchen müssen zusätzlich noch durch einen Verbissschutz vor dem Auffressen geschützt werden. Dieser wird nach wenigen Jahren, „wenn die Bäume aus dem Gröbsten heraus gewachsen sind“ wieder aus dem Wald entfernt. „Wir freuen uns sehr, dass wir auf Grund der außerordentlich guten Zusammenarbeit, an der die Eigentümer, Revierförster Georg Windmeier und der Vorsitzende der Forstbetriebsgemeinschaft Wermelskirchen, Robert Schmitz, beteiligt waren, so reibungslos funktioniert hat.“ Die große Gemeinschaftsleistung kommt am Ende der Natur und uns allen zu Gute. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, heute dafür zu sorgen, dass auch in 150 Jahren das Bergische Land durch gesunde Wälder geprägt sein wird,“ so SDW-Vorsitzender Rainer Deppe.
Zu guter Letzt hoffen alle, die sich um den Wald kümmern, auf auseichend Regen, damit die Pflanzen schnell Wurzeln bilden und ausreichend Wasser zum Wachsen haben.