Bäume für die Liebe wachsen zu einem richtigen Wald

81 Esskastanien gepflanzt

23 Paare haben am Samstag, 25. November am Porzberg in Odenthal 81 neue Bäume gepflanzt. Ihr gemeinsames Ziel: aus den Bäumen der Liebe soll ein regelrechter Wald der Liebe entstehen. Die gemeinsame Pflanzung ist für die Paare ein Ausdruck ihrer Verbundenheit. Zugleich wollen sie damit auf einer 1.000 m2 großen Parzelle einen eigenen Beitrag zur Wiederbewaldung des Bergischen Landes leisten.

Auf einer durch Borkenkäferfraß zerstörte Waldfläche, auf der ehemals Fichten standen, werden jetzt Esskastanien wachsen. Diese ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Baumart haben vor 2.000 Jahren die Römer ins Rheinland gebracht. Angesichts der gestiegenen Jahrestemperaturen und der längeren Vegetationsphasen erwarten Förster Georg Windmeier und die Paare, dass sich die Bäume an diesem nach Süden ausgerichteten Hang gut entwickeln werden.

Durch einen bewusst gewählten größeren Abstand zwischen den Baumgruppen der verschiedenen Paare bleibt viel Platz für Bäume, die aus dem vorhandenen Samenvorrat im Boden von selbst wachsen und in einigen Jahren ausgedünnt werden. Josef Koll, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Odenthal, der bei dieser Pflanzaktion die vielen Fäden in der Hand hält, rechnet auf Grund seiner profunden Ortskenntnis damit, dass demnächst hier Lärchen, Fichten, Buchen, Vogelkirsche, Traubeneiche, Eberesche, Walnuss, Holunder und Ilex sprießen und wachsen werden. Eine große Baumartenvielfalt, so wie sie sich Waldeigentümer und die Naturschützer von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald wünschen.

Nach den Empfehlungen des Försters wird ein weiterer Teil des Waldes vom Eigentümer, der Friedrich-Ahlemeyer-Breuer-Stiftung, mit 4 weiteren Baumarten (Traubeneiche, Hainbuche, Weißtanne und Erle bepflanzt. Gemeinsam mit einer Randbepflanzung mit heimischen Sträuchern wie Weißdorn, Schlehe und Sommerflieder und typischen Waldrandbäumen wie Elsbeere, Baumhasel, Wildapfel, Wildbirne und Wildpflaume entsteht an dieser Stelle ein naturnaher, vielfältiger Mischwald. Exakt für den jeweiligen Standort ausgewählte Baumartenmischungen bieten nach heutigem Kenntnisstand die besten Voraussetzungen für einen dauerhaften Wald.

Dass Bäume Pflanzen durchaus herausfordernd und anstrengende Arbeit sind, konnten die etwa 75 ehrenamtlichen Pflanzerinnen und Pflanzer selbst erfahren, zumal sie noch mit heftigen Regenschauern zu kämpfen hatten. Aber dank der anschaulichen Anleitung durch die Förster Georg Windmeier und Conradin von Detten, die in ihrer Freizeit diese Aktion unterstützten, konnte schließlich jedes Paar „seine Bäume“ an die vorgesehene Stelle pflanzen. Jetzt hoffen alle auf ausreichend Niederschläge, damit die Bäume bis zumFrühjahr gut anwachsen.

Für die Pflege des jungen Baumbestandes wird in den nächsten Jahren die Eigentümerin sorgen. Ganz sicher werden auch die Paare „ihre Bäume“ immer wieder selbst in Augenschein nehmen und darauf achten, dass der Wald der Liebe wächst. Jede Baumgruppe ist durch ein kleines Schild aus natürlichem Schiefer gekennzeichnet, so dass auch in einigen Jahren die Paare „ihren Baum“ wiederfinden. Die Eigentümerin hat zugesagt, den Wald an dieser Stelle für die nächsten Jahre gut zu pflegen, bis in ca. 8 – 10 Jahren aus der Kultur ein stabiler Mischwald geworden ist.

Entstanden ist diese handfeste Pflanzaktion auf Grund einer Initiative der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle Bergisch Gladbach und Gummersbach (EFL). Unter Vermittlung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald haben sich die verschiedenen Partner zusammengefunden, um aus einer großartigen Idee dieses besondere Pflanzprojekt verwirklichen zu können. Neben der EFL sind das die Friedrich-Ahlemeyer-Breuer-Stiftung als Eigentümerin der Waldfläche, die katholische Kindertagesstätte St. Ursula, die Katholische Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt und St. Pankratius, die Forstbetriebsgemeinschaft Odenthal e.V., das Holzkontor Rhein-Berg-Siegerland Land mit seinem Förster, Forstunternehmer und ein weiterer Sponsor mit einem namhaften Betrag. Nur durch das Zusammenwirken konnte dieses ungewöhnliche Pflanzprojekt verwirklicht werden. Nachahmer sind herzlich willkommen.