Ein Stück Natur ins Haus holen!

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald übergibt Weihnachtsbaum ans Bürgerhaus Bergischer Löwe

„Der Duft einer frischen Tanne gehört einfach zu Weihnachten,“ ist sich der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landtagsabgeordneter Rainer Deppe sicher. „Das Bergische Land und das Sauerland sind die wichtigsten Landschaften für den Weihnachtsbaumanbau in Nordrhein-Westfalen. So sind wir hier in der glücklichen Lage, unsere Bäume direkt von den zahlreichen Erzeugern zu erwerben. Sie sind frisch, heimisch, ohne lange Transportwege und in zahlreichen Betrieben auch öko-zertifiziert.“
Rechtzeitig vor dem ersten Adventswochenende übergaben Vorstandsmitglieder des SDW-Kreisverbandes gemeinsam mit Landrat Stephan Santelmann eine 4 m hohe Nordmanntanne an Löwen-Geschäftsführer Norbert Pfennings. Der stattliche Baum aus Overath wird in der Advents- und Weihnachtszeit das Foyer des Bürgerhauses bis in die erste Etage erleuchten. Dass Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen der benachbarten Grundschule den Baum nach eigenen Vorstellungen schmücken, gibt ihm noch einmal einen ganz besonderen Charakter. Florian Lambertz, Rektor der Grundschule an der Strunde betonte: „Für unsere Kinder ist es in der ohnehin schwierigen Coronazeit wichtig, ein Stück Normalität beizubehalten. Deshalb sind wir gerne und mit Begeisterung dabei.“
Norbert Pfennings berichtete, dass der Bergische Löwe trotz der Absage aller Konzerte und Theateraufführungen derzeit für zahlreiche Veranstaltungen gebucht wird. „Wir haben hier große Räume und ausreichend dimensionierte Aufgänge, so dass wöchentlich etwa 20 Veranstaltungen, die unter den Bedingungen der Coronaschutzverordnung abgehalten werden müssen, hier im Haus stattfinden.“
Mehrfach schmückte der SDW-Weihnachtsbaum in den letzten Jahren das Foyer im Kreishaus. „Da bei uns der Publikumsverkehr leider stark eingeschränkt ist, freuen wir uns sehr, dass die SDW die Aktion nicht ausfallen lässt, sondern mit dem Baum in diesem Jahr in die gute Stube der Stadt Bergisch Gladbach umgezogen ist,“ erklärte Landrat Stephan Santelmann.
Der Trend gehe in den letzten Jahren wieder deutlich zu mehr Natürlichkeit, berichtet die SDW, die sich als anerkannter Naturschutzverband besonders um den Erhalt der Wälder kümmert. Für dieses Jahr rechnen die Weihnachtsbaumanbauer mit einer größeren Nachfrage nach natürlichen Weihnachtsbäumen. Die, vielleicht auch durch die Coronakrise verstärkte, Besinnung auf „echte“ Werte wird hoffentlich zu mehr echten Bäumen in den Wohnzimmern führen. Der breite Konsumverzicht bei Plastik müsste diesen Trend eigentlich unterstützen.
Mit der jährlichen Weihnachtsbaumübergabe wirbt der rheinisch-bergische Kreisverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald für Bäume aus der Heimat. Der „Weihnachtsbaum mit dem reinsten Gewissen“ stammt bei uns in der Regel aus eigens angelegten Kulturen aus der Region und ist mit Zertifikaten wie PEFC oder FSC ausgezeichnet.
Aber auch die Weihnachtsbaumkulturen bleiben von der Trockenheit der letzten drei Jahre nicht unbeeinflusst. Die jungen Bäume sind zwar bisher von Borkenkäferbefall verschont; denn Borkenkäfer, die im Bergischen Land schon ganze Waldstriche zum Absterben gebracht haben, sind bisher auf Fichten spezialisiert. Die trockenen Sommer haben auch weniger den jetzt verkauften, meist etwa 8 Jahre alten Weihnachtsbäumen, sondern den ganz jungen Pflanzen geschadet. Auf einigen Flächen im Bergischen Land sind inzwischen Neuanpflanzungen der letzten beiden Jahre betroffen, wo die Setzlinge entweder abgestorben sind oder nur braune und zu kurze Triebe ausgebildet haben. Auch die Weihnachtsbaumbetriebe hoffen wie alle Waldbesitzer auf ausgiebige Niederschläge in den kommenden Wintermonaten.